Energietransformation


Blue Economy

Was

Die Blue Economy, zu Deutsch „blaue Wirtschaft“, kann definiert werden als die Summe der wirtschaftlichen Aktivitäten der maritimen Branchen zusammen mit den Vermögenswerten, Gütern und Dienstleistungen, die von den Meeresökosystemen bereitgestellt werden. Die wirtschaftliche Wertschöpfung der Blue Economy beträgt einer Schätzung zufolge 2,5 Billionen US-Dollar pro Jahr, während ihre Vermögenswerte auf rund 24 Billionen US-Dollar taxiert werden.1 Im Mittelpunkt des Konzepts einer nachhaltigen blauen Wirtschaft steht die Notwendigkeit, durch die Wiederherstellung, den Schutz und Erhalt vielfältiger, produktiver und widerstandsfähiger Ökosysteme soziale und wirtschaftliche Vorteile für heutige und künftige Generationen zu schaffen.

Warum

Das Interesse und das Verständnis für die Rolle der Ozeane als natürliche Ressource und als Wirtschaftsmotor nehmen zu. So absorbieren die Meere beispielsweise rund 30 Prozent der gesamten Kohlenstoffemissionen der Welt. Die Verwirklichung einer nachhaltigen blauen Wirtschaft wird wahrscheinlich viele Investitionsmöglichkeiten bieten, nicht nur in Gestalt neuer Wirtschaftszweige, sondern auch dadurch, dass die Wertschöpfungsketten bestehender Industrien neu überdacht werden. Saubere Technologien und erneuerbare Energien sind dabei nur ein Teil des Ganzen: Weitere wichtige Bereiche sind die Fischereiwirtschaft und der Schutz der Küsten vor den Auswirkungen des Klimawandels. Nachhaltigkeitsaspekte ziehen sich durch viele Investitionsbereiche, da es Risiken für bestehende Anlagen gibt, z. B. durch extreme Wetterereignisse, den Anstieg des Meeresspiegels oder durch die Ausbeutung der Meere durch den Menschen (z. B. Fischerei).

Wie

Die Blue Economy umfasst zahlreiche, sehr unterschiedliche Sektoren, was sich in den Investitionsmethoden widerspiegelt. Kapitalbeteiligungen sind durch größere Unternehmen möglich, die in maritimen Wirtschaftszweigen tätig sind. Daneben können private Märkte Investoren bei jungen Firmen oder Technologien helfen. Eine Möglichkeit, in die Bewältigung der breiteren Problematik der Meeres- und Umweltverschmutzung zu investieren, sind die „Blue Bonds“, zu Deutsch „blaue Anleihen“, (von Regierungen, Entwicklungsorganisationen oder einzelnen Unternehmen), auch wenn diese noch in geringem Umfang ausgegeben werden. Investitionen in Meeres- und Küstenökosysteme (z. B. Mangroven) könnten auch durch das wachsende Interesse an „Blue Carbon“-Gutschriften im Rahmen des erwarteten starken Wachstums des freiwilligen Kohlenstoffmarktes erleichtert werden. In dieser sich wandelnden Finanzlandschaft dürfte auch die „Mischfinanzierung“, z. B. durch öffentlich-private Partnerschaften, wichtig bleiben.

Risiken

er begrenzte wissenschaftliche Kenntnisstand über weite Teile der blauen Wirtschaft bedeutet, dass die bestehenden Messgrößen der Blue Economy unvollständig oder unzuverlässig sein können, was die Investoren vor große Herausforderungen stellt. Neue Gesetze und Vorschriften können zu Übergangsrisiken führen. Daneben bestehen geopolitische Risiken, da die Ressourcen der Meere über nationale Hoheitsgewässer hinweg oder außerhalb dieser verteilt sind. Die „blaue Beschleunigung“ – der sich verschärfende Wettlauf um die Meeresressourcen – wird die Bewirtschaftung der Weltmeere wahrscheinlich weiter unter Druck setzen.


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1 Hoegh-Guldberg, O. et al. 2015. Reviving the Ocean Economy: the case for action. WWF International. Genf.