Fit für Finanzen - Grundlagen der Börse - Lektion 13

Die passende Anlagestrategie – Grundlage für Erfolg an der Börse


Beim Kauf muss man Phantasie haben, beim Verkaufen weise sein.

André Kostolany


Welche Strategie sich für Sie eignet, hängt von vielen Faktoren ab. Kurz-, mittel- und langfristige Strategien mit einem geeigneten Chancen-/Risiko-Verhältnis können Ihnen helfen, Ihr Ziel zu erreichen.

Mit den zentralen Fragen des „Magischen Dreiecks“ können Sie sich ein Bild über die gewünschten Eigenschaften der Wertpapieranlagen schaffen. Das Dreieck kennen Sie aus Lektion 1: Es beschreibt drei gegeneinander wirkende Ziele Ihres Anlagewunschs.


dreieck

Ihr Anlagewunsch wird durch drei gegeneinander wirkende Ziele beeinflusst:

Verfügbarkeit
Beschreibt den Zeitpunkt, an dem Sie Ihr Geld frühestens benötigen.

Sicherheit
Beschreibt Ihre persönliche Risikobereitschaft.

Ertrag
Beschreibt die von Ihnen gewünschte Rendite.


Täglich Kurse beobachten oder doch lieber schlafen legen?

So sollte man für eine kurzfristige Anlage, zum Beispiel für einen Urlaub im nächsten Sommer, eher wenig volatil und sehr liquide anlegen – z. B. in Geldmarktpapiere. Für ein mittelfristiges Ziel wie etwa das nächste Auto kann man auch bereits in mittel- bis längerfristige Papiere anlegen, sofern die Aspekte Sicherheit und Verfügbarkeit nachranging sind. Für die Altersvorsorge beispielsweise können langfristig ausgerichtete Fonds und ETFs eine geeignete Anlageform darstellen. Letztlich muss die Strategie dem Ziel individuell angepasst werden.

Strategien am Beispiel Fonds

Planen Sie über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren, kann es sich empfehlen, Fonds mit geringeren Anlagerisiken zu favorisieren. Dazu gehören demnach Fonds, die überwiegend in Tagesgelder, Festgelder und sonstige Geldmarktinstrumente investieren und entsprechend wenig anfällig im Bezug auf Wertschwankungen sind. Für zusätzliche Chancen können dem kurzfristigen Fonds-Portfolio auch europäische und in geringem Umfang ausländische Rentenfonds beigemischt werden.

Als Basis einer mittelfristigen Anlagestrategie von etwa bis zu acht Jahren empfehlen sich in der Regel Rentenfonds. Je weiter das Anlageziel in der Zukunft liegt, desto größer kann der Anteil von Aktienfonds sein. Sollten Sie am oberen Zeitlimit einer mittelfristigen Strategie planen, dürfen Aktienfonds durchaus auch die Mehrheit im Fonds-Portfolio bilden. Das hängt allerdings wiederum davon ab, inwieweit Sie bereit sind für höhere Ertragschancen auch höhere Anlagerisiken, sprich Wertschwankungen, in Kauf zu nehmen.

Wenn die Fondsanlage der privaten Altersvorsorge dienen soll und entsprechend langfristig geplant ist, hat es sich in der Vergangenheit bewährt, den Schwerpunkt des Portfolios auf Aktienfonds zu legen. Trotz der Gefahr höherer Wertschwankungen ließen sich in der Vergangenheit auf lange Sicht mit Aktien die höchsten Renditen erwirtschaften. Als Sicherheitspuffer können Rentenfonds beigemischt werden, wobei auch hier der Schwerpunkt nicht unbedingt auf europäischen Anleihen liegen muss. Das Währungsrisiko internationaler Rentenfonds kann sich langfristig auch als Währungschance entpuppen.

Die beispielhaft genannten Strategien sind natürlich nicht allgemeingültig. Entscheidend bei der Zusammenstellung eines Fonds-Portfolios ist immer auch die persönliche Einstellung zur Geldanlage an sich. Möchten Sie mehr Chancen wahrnehmen und sind dafür auch bereit, höhere Risiken einzugehen? Oder möchten Sie sich umgekehrt auch auf lange Sicht nicht auf das Auf und Ab der Aktienmärkte einlassen? Diese Fragen sollten sie sich vor der Entscheidung für oder gegen bestimmte Fonds in jedem Fall stellen.

Erfahren Sie in Lektion 14, wie Sie Schnäppchen an der Börse erkennen.